Dagmar Weiß

 

 

Porträt Dagmar Weiß, Goldrausch 2015

Fünf Fragen an …

Dagmar Weiß, Jahrgang 1978, Video- und Textkünstlerin

Dagmar Weiß aus Marburg studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Bielefeld, wo sie 2005 ihr Diplom erwarb. Anschließend ging sie mit einem DAAD-Stipendium an die Aalto University School of Arts and Design in Helsinki und absolvierte einen Master in künstlerischer Fotografie. Die Künstlerin lebt derzeit in Schöneberg, ihr Atelier befindet sich in Kreuzberg.

Womit beschäftigst du dich in deiner künstlerischen Arbeit?
Ich beschäftige mich mit philosophischen und allgemeinmenschlichen Themen wie den Fragen nach Wirklichkeit und Fiktion. Eine meiner Videoarbeiten „Quartett“, bei der vier Projektionen gleichzeitig in einem Raum laufen, zeigt die jeweils eigene Realität von verschiedenen Protagonisten, z.B. von einem Mädchen das sich einem Klavier nähert und von zwei Männern, die einen Streit austragen. Dabei reagieren die Personen in den Projektionen unmittelbar aufeinander. Meine Arbeiten reflektieren die Diskrepanz zwischen dem inneren Erleben und der sichtbaren, physischen Welt.

Was möchtest du persönlich mit dem Goldrausch-Künstlerinnenprojekt erreichen?
Im Beruf des Künstlers ist man oft ausgeliefert z.B. über den Ort oder Kontext, in dem die eigene Arbeit gezeigt wird. Ich möchte alles lernen, was dieses Ausgeliefertsein minimiert.

Was macht heute eine gute Künstlerin aus?
Dass man etwas zu fragen und zu sagen hat und das inhaltliche Anliegen der Kunst im Vordergrund steht.

Was möchtest du mit deiner Kunst bewirken?
Ich möchte einen Möglichkeitsraum öffnen, eine Skizze von einer anderen Welt machen.

Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt gesehen haben?
Die Ausstellung „Inside a Magnified Picture“ mit Rosa Barba in der Galerie Meyer Riegger. Ich schätze die Arbeiten dieser Künstlerin sehr, seit ich ihren pseudo-dokumentarischen Film über eine Insel, die im offenen Meer treibt, gesehen habe. Barba entwirft darin das Bild eines Ortes, der kein Ort mehr ist, weil er seinen Fixpunkt verloren hat.

Interview: Julia Boek
Foto: Dagmar Weiß