Marie von Heyl

 

 

Portrait Marie von Heyl, Goldrausch 2014

Fünf Fragen an …

Marie von Heyl, Jahrgang 1981, Installations- und Videokünstlerin

Marie von Heyl aus Stuttgart studierte Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, bevor sie 2010 mit einem Stipendium an die Londoner Royal Academy Schools ging und ein Masterstudium in Freier Kunst absolvierte. Heute lebt und arbeitet sie in Prenzlauer Berg und wird von der Galerie Art Plural in Singapur vertreten.

Womit beschäftigst du dich derzeit in deiner künstlerischen Arbeit?
Für eine Einzelausstellung in Exeter/UK arbeite ich im Moment mit dem englischen Begriff „occasional table“, was übersetzt „Bedarfstisch“ heißt. Anlass für meine künstlerische Arbeit ist die Überlegung, dass Objekte – wie Möbel – Träger von Konzepten sind, und dass sich unsere Vorstellungen von ihnen ständig ändern. Denn wenn ein Bedarfstisch nur „gelegentlich“ ein Tisch ist, was ist er dann in der restlichen Zeit? Neben einer Möbelinstallation werden Videos, Digitaldrucke und ein Text gezeigt.

Inwieweit beeinflusst das Goldrausch-Künstlerinnenprojekt dich als Künstlerin?
Bei Goldrausch habe ich 14 starke Frauen mit eigenen künstlerischen Positionen getroffen, die sich in ihrer Arbeit ernstnehmen.

Mit welcher Künstlerin würdest du gern einen Tag lang tauschen?
Tauschen nicht, aber austauschen würde ich mich gern mit der französischen Künstlerin Camille Henrot, die wissenschaftliche Methoden auf das Alltägliche überträgt.

Welche Orte inspirieren dich?
Ich laufe gern durch Städte und sammle Eindrücke und Ideen.

Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt sehen?
Hinweisen würde ich gern auf meine eigene Screening-Reihe „Ubu-Roulette“ mit Filmen der Avantgarde-Video-Plattform ubuweb.com des Künstlers Kenneth Goldsmith. Gemeinsam mit dem Künstler Joachim Stein veranstalte ich monatliche Videoabende, bei denen die Filme per Zufallsgenerator ausgesucht werden. ubu-roulette.com/berlin/

Interview: Julia Boek
Foto: Julie Born Schwartz