Nike Arnold

 

 

Porträt Nike Arnold, Goldrausch 2015

Fünf Fragen an …

Nike Arnold, Jahrgang 1981, Künstlerin in den Bereichen Fotografie, Film und Video

Nike Arnold wuchs in Bielefeld und Caracas / Venezuela auf. 2002 studierte sie Fotografie im Centro de la Imagen in Mexico. Ab 2005 absolvierte sie ein Studium der Bildenden Kunst an der Universität der Künste Berlin. 2011 war Arnold Meisterschülerin bei Hito Steyerl. 2012 ging sie mit einem DAAD-Stipendium an die Escuela de Cine y TV in Caracas und studierte Film. Die Künstlerin lebt und arbeitet derzeit in Neukölln.

Womit beschäftigst du dich in deiner künstlerischen Arbeit?
Ich porträtiere Personen und Orte. Beispielsweise habe ich über zehn Jahre meinen Nachbarn in dessen Wohnung mit einer Super-8-Kamera gefilmt. Die alltäglichen Handlungen des Mannes haben etwas Ritualhaftes, die Wohnung wirkt identitätsstiftend für ihn. Mich interessiert der Moment der Selbstinszenierung, etwa welches Bild der Mann von sich entwirft bzw. mit welchen Mitteln. In Ausstellungen zeige ich die schwarz-weiß-Filme auf mehreren Projektoren gleichzeitig.

Was möchtest du persönlich mit dem Goldrausch-Künstlerinnenprojekt erreichen?
Ich möchte mich besser in der Kunst verorten, meine Arbeiten systematisieren und vermitteln.

Was macht heute eine gute Künstlerin aus?
Dass sie Fragen stellt und eine eigene künstlerische Form entwickelt, in der die Auseinandersetzung mit dem Thema ihren Ausdruck findet.

Was möchtest du mit deiner Kunst bewirken?
Ich verstehe meine Kunst als eine Einladung an die Betrachter, eigene Ideen, Antworten und Positionen zu entwickeln und gleichzeitig zu reflektieren, wie sehr diese durch die eigene Geschichte, Sozialisation und Erwartungen geprägt sind.

Welche Ausstellung in Berlin sollte man unbedingt sehen?
Die jährliche Forum Expanded-Ausstellung zur Berlinale, insbesondere die Arbeit „Taut“ von Michael Snow. In dem Video hält der Künstler Nachrichtenfotografien in seinen Händen. Das Video wird auf weiße Stühle, Tische und eine Tafel projiziert, so dass der Film zur Skulptur wird.

Interview: Julia Boek
Foto: Fram 7